Ich bin keine Supermutti. Woran mache ich es fest? Ich weiß es einfach, ich bin davon überzeugt. Laut meinen Kriterien. Und spätestens wenn ich zum Kinderarzt komme, werde ich an diese nicht vorhandene Eigenschaft auch noch erinnert: Habe kein Essen und kein Getränk für meine Kinder dabei. Kein fein geschnittenes Gemüse, keine Dinkelstangen, keine Quetschies, keine Gummibären. Wenn wir Glück haben, habe ich noch eine Flasche Wasser im Auto, das war es aber auch schon. Bin weder boshaft noch vernachlässige ich meine Kinder. Ich finde es einfach nicht wichtig, auf Schritt und Tritt mit Essen abgelenkt und konfrontiert zu werden.
Immer wenn ich dann das Wartezimmer betrete, sehe ich die vollgestopften Taschen der Mütter. Sie denken an alles. Echt der Wahnsinn, was frau für unentbehrliche Sachen in die Wickeltasche hineinbekommt. Jedes Bedürfnis des Kindes kann erfüllt werden. Ein Hauch von Nachdenklichkeit überkommt mich: Was für tolle Mütter, wie sie für die Kinder sorgen……..Und du? Schnell werde ich aber eines Besseren gelehrt: Damals,als ich ein kleines Mädchen war, war es wichtig, dass wir unsere sozialen Kompetenzen durch eine simple Begrüßung beim Betreten eines Raumes bewiesen haben. So habe ich es gelernt, so hatten meine Eltern es mir beigebracht. Im Allgemeinen und auch hier in dem Wartezimmers des Kinderarztes ist es aber aus der Mode gekommen. Oft und auch hier stelle ich fest: Ich grüße alle mit einem freundlichen Hallo / Moin und es kommt……..nichts zurück…….ehrlich….NICHTS!!!!….Andersherum funktioniert es auch nicht. Mama mit 1, 2 oder mehreren Kindern betritt das Wartezimmer und sagt…….wieder NICHTS………..Das finde ich soooo schade.
Für ein freundliches Hallo muss man keine Taschen packen, man muss daran nicht denken,es nimmt keinen Platz weg es kann nach mehrmaligen Üben sogar zur persönlichen Standardausrüstung gehören. Eltern gehen wie immer, mit gutem Beispiel voran!
Ich selber habe Jahre gebraucht, bis meine älteste Tochter sich getraut hat, gut hörbar zu grüßen. Ich habe es aber nie aufgegeben. Mir ist es wichtig, dass wir gehört und gesehen werden. Eine freundliche Begrüßung kann schon mal den ersten tollen Eindruck hinterlassen. Das macht unser Leben nur einfacher und reicher. Wie schön es ist, wenn die Kinder gut gelaunt einen grüßen. Auch Fremde, beim Betreten eines Raumes;-)
Ich sehe ein, dass wir Menschen, wir Mütter Individuen sind. Jeder ist anders, jeder handelt nach bestem Wissen und Gewissen, jeder nach seiner Wertigkeit für das Familienleben. Es ist mein persönliches -ich finde es schade- Empfinden, wenn Begrüßungen wegfallen. Es ist für mich wichtig, dass meine Kinder das Begrüßen und Grüßen durch mich lernen. Ich liebe Höflichkeit ♥ Es ist meine Art „Supermutti“ zu sein. Laut meinen Kriterien.
Was ist für Dich als Mama wichtig?
Eure Éva, das Muttertier in Gedankenrausch