Als mein Sohn 2 Jahre alt war, wurde er gefragt, welches sein Lieblingstier sei. Ohne nachzudenken, aber etwas schüchtern, sagte er: MAMA .
Irgendwie total süß, seine Liebe so auszudrücken….Aber, das wollte ich eigentlich nie werden, ein Muttertier. Vor meinem inneren Auge sah ich mich kämpfend, tröstend, liebend, kochend, fahrend, richtend, aufräumend. Immer um die Kinder herum anwesend. Immer in Aktion. Je mehr ich über meine “ Rolle “ nachgedacht habe, umso klarer wurde es: Ich bin immer für alle da! Aber wo bin ich eigentlich geblieben? Ich bin zum Wesen Muttertier mutiert.😇 Ich denke, dass mein Sohn es nicht so meinte, wie ich es für mich auslege. Dennoch, ich habe angefangen nachzudenken.
Immer mehr Beispiele sind mir eingefallen, die meinen Verdacht bestätigten: Für diese allgegenwärtige Leistung – habe ich mich total vergessen. Kennt ihr das auch? Die Kinder spielen, eines fährt mit dem Bobbycar über meine Füße……und weiter geht´s. Das Malheur gar nicht bemerkt. Gar nicht bös gemeint. Mir kann man ja schließlich nicht weh tun. 😉 Oder mit Grippe oder mit Migräne doch noch das Mittagessen gekocht, obwohl mir so eher nach Bettruhe gewesen wäre. Oder das Kind doch noch zu der einen, das andere zu der anderen Freundin gefahren, obwohl ich mir am liebsten einfach nur einen Moment Pause gönnen wollte. Oder für alle eine Brotdose fertig gemacht, nur für mich selber nicht……
Wir Mütter neigen dazu uns zu Wesen zu erklären. Zu Wesen, die immer da sind und alles richten. Wir sind unverletzbar. Wir sind extrem funktionsfähig. Bitte nicht missverstehen, ich bin gerne für meine Familie da, ich bin gerne gefragt, ich bin gerne liebend. Das ist ja das Schöne am Muttersein. Ich bin aber auch gerne ich. Mit Gefühlen, mit Schwächen und Stärken. Mit Vorlieben und Abneigungen, mit freier Meinungsäußerung. Dazu gehört auch ein NEIN, zu Sachen, die ich nicht machen möchte, weil mir nicht danach ist. Ein NEIN zu irgendwelchen Pflichten und Veranstaltungen, die andere für mich ausdenken. Dazu gehört ein deutliches JA, für schöpferische Pausen, für ein Hobby, für kleine Auszeiten, für schöne Momente, die ich wahrnehme, weil ich nicht im Pflichtdschungel versinke, sondern mir Zeit für mich nehme. Ohne diese Zeit für mich, rennt mein Mutterleben davon und die To do Listen , die Pflichten, die selbst auferlegten Ideale verdecken das tatsächliche Leben. Stress übernimmt die Kontrolle über meinen Körper , die Hormone geraten aus ihrem natürlichen Zyklus und ich werde unzufrieden, launisch, uncool.
Ich denke, so war es nie gedacht. Wie alles in der Natur sollte auch im Familienleben Balance, eine gesunde Homöostase existieren. Das fängt damit an, dass wir Mütter auch delegieren können und wir zu unseren Schwächen stehen. Wir müssen nicht für alle und alles sorgen. Die meisten Familienmitglieder können es mit zunehmenden Alter auch selber;-) Sie können auch denken und reden , Verständnis zeigen und für uns da sein. Familie ist ein System von geben und nehmen. Ein System , wo gemeinsam Entscheidungen gefällt werden und wo alle NEIN sagen dürfen.
Liebe Mütter, da draußen! Wenn ihr manchmal ähnlich nachdenklich seid, wie ich und das Muttertiersein anstrengend zu sein beginnt: Fangt doch mal an zu suchen ! Wo seid ihr geblieben? Sorgt für Euch ! Ihr habt genauso wie ich, nur ein Leben und diesen einen Körper. OHMMMMM…🙏
Herzlich
Eure Éva – das Muttertier im Gedankenrausch
Mehr zu diesem Lieblingsthema unter: https://evabuesing-ganzheitlich.de/stress-und-burnout-coaching-fuer-mamas/
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